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Mir wurde eine Ausgabe des Büchlein - oder sollte man bei 28 Seiten doch besser von "Broschüre" reden(?) - "Dem Frieden dienen" zu gesand. Ich vermute mal, in der Hoffnung das ich eine Rezension schreibe. Ich muss sagen ich tat mich schwer. Ich habe es auch nur Quer gelesen und es hat mich so gelangweilt, das ich es wahrscheinlich nie vollständig gelesen haben werden. Da ich dafür aber nichts bezahlt habe, möchte ich aber der gefühlten moralischen Verpflichtung nachkommen, eine Rezension zu schreiben.
Erster Eindruck: "Noch ein keines langweiliges Häftchen." Das Cover ist zwar etwas bunter, als die üblichen Publikationen des GYM (German Yearly Meeting) aber trotzdem nichts was von Hocker haut. Ich hab es mal einer Nichtquakerin gezeigt und gefragt was es auf sie für ein Eindruck macht. Antwort: Sieht aus wie eine Info-Broschüre einer Umweltorganisation.
Gut, rasseln wir ersmal kurz die Fakten runter:
- Seiten
- 28
- Verlag
- Religiöse Gesellsch. d. Freunde (Quäker)
- Auflage
- 1. (1. Februar 2010)
- ISBN-10
- 3929696452
- ISBN-13
- 978-3929696455
- Einband
- Schwarz-weiß, Cover zweifarbig, Klammerheftung
- Preis
- -unbekannt-
Wie mit allen Druckerzeugnisessen des GYM, ist der Text nicht im Buchhandel erhältlich. Deutsch Quaker wollen offensichtlich nicht gelesen werden. Anders kann ich es mir nicht erklären. Nun, bei diesem Heft entgeht der Menschheit auch nicht wirklich viel. Es besteht aus drei Texten von denen zwei schon vorher veröffentlicht wurden. Neu ist lediglich der Text von und über Roswitha Jarman. Selbige wohnt seit 1956 nicht mehr in Deutschland. Ist also auch nicht Mitglied des GYM. Auch die anderen beiden Autoren (Daniel O. Snyder und Jean Zaru) sind nicht Mitglieder des GYM. So lässt es bei mir den faden Beigeschmack zurück, das sich das GYM wieder mal mit fremden Federn schmücken will.
Das Häftchen hat noch nicht mal ein Inhaltsverzeichnis, was bei 28 Seiten aber verkraft bar ist. Das Vorwort stammt von dem
Literraturausschuss des GYM. Darin wird geschrieben, das George Fox persönlich das Friedenszeugnis dem König Charls II. übergeben hätte. Das ist mir neu. Ich habe dazu keine weiteren Informationen finden können, aber vielleicht hat der Literraturausschuss tatsächlich Recht. Tija, und damit hat es sich auch schon mit den Beiträgen der Deutsch Quaker in diesen Büchlein.
Durch den Beitrag von Roswitha Jarman habe ich mich noch einiger maßen vollständig durch gequält. Unter der Überschrift
"Die spirituellen Wurzeln der Friedensarbeit" schildert sie im ersten Teil theologische Grundhaltung im zweiten Teil schreibt sie über ihre Projekte. Wer hofft im ersten Teil noch etwas "typisch quakerisches" zu finden, wird enttäuscht werden. Sie beruft sich nicht auf Quakert-Traditionen, -Theologie oder -Überzeugungen, sondern zitiert Adam Curle, Meister Eckhart, Bischof Riah Abu El-Assal und Martin Buber. Nicht das ich nicht glauben würde, Menschen mit anderen Konfessionen hätten uns nicht zu sagen - auf keinen Fall! Aber hat das Quakertum uns und den Anderen Nichts mehr zu sagen? Gibt es nichts mehr woraus ein Quaker bei seinen eigenen Wurzeln schöpfen kann? Ja, warum nenne und bin ich dann noch Quaker, frage ich mich da?
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