Kommentar zum "Quäker" 2/2011 [update:22.6.2011]
Der Artikel stammt aus dem Archiv! Die Formatierung kann beschädigt sein. Der “Quäker” ist die zeitschrift des GYM und sieben mal in Jahr
Die Ausgabe kam verspätet. Aus Seite Zwei “entschuldigt” sie Quäker-Redaktion dafür. Normalerweise bittet man um Entschuldigung, und entschuldigt sich nicht (selbst). Aber egal, den Unterschied begreifen viele Andere auch nicht nicht.
Die letzte Ausgabe war mir noch gut in Erinnerung. Besonders der Wutausbruch von Uwe Schiller im Editorial (Ich berichtete). Ich schrieb von einem “Paukenschlag” - der aber offenbar ungehört verklungen ist. NICHT EIN BEITRAG in dieser Ausgabe geht darauf ein! …Unglaublich! Was eine Ignoranz. Ich hätte ja wenigsten von Uwe erwartet, das er etwas zu Reaktionen oder Nichtreaktionen schreibt. So wie sich Günter Heuzeroth im “Quäker” Jan./Feb. 2010 darüber beschwert hat, das sich die Quäker ein Scheiß für ihrer Geschichte interessieren, und ihnen es noch nicht mal 12 Euro wert zu sein scheint.. Ich kann mich nicht ganz des Eindrucks erwehren, das Uwe kalt gestellt wurde und Schreibverbot hat im “Quäker”. Wundern würde es mich nicht! Statt alle Dem lese ich von Davorka im Editorial wie aufregend sie die Zeit empfindet, mit “[…] Erdbeben in Japan mit den furchtbaren Folgen. Atemlos haben wir alle die Nachrichten gehört. Bei uns hier gab es Demonstrationen, Wahlen, Debatten…” schreibt sie, aber nichts zu Uwes Wutausbruch. Kennt jemand das Sprichwort: “Wenn das eigene Haus brennt, geht man nicht auf Besuch zum Nachbarn”? Ich glaube das GYM sollte sich seinem eigenem Fukushima stellen, bevor es zur Kernschmelze des GYM kommt.
Was gibt es sonst noch Neues? Die Ausgabe hat wieder nur 30 Seiten. Trotz “copy and paste”. Seite 35, 39, 44 und 57 sind Texte zu finden, die Alt sind oder von externe Autoren kopiert wurden. Vielleicht gab es noch mehr alte Texte in der Ausgabe, die ich als solche nur nicht erkannt habe. Möglich. Dann gab es noch 8 Seiten Anzeigen und Bekanntmachungen. Zwei Seiten Sterbeanzeigen. Drei Seiten Buchbesprechungen…
…Bleiben noch 13 Seiten. Einen Beitrag von Kerstin Mangels zum Zeugnis der Gleichheit und ihr Problem mit dem Begriff. Sie versucht zu ergründen ob es einen Qualitativen Unterschied zwischen den Begriffen “Gleichheit”, “Gleichwertigkeit” uns “Gleichwürdigkeit. Ich bin beim Lesen innerlich recht schnell ausgestiegen. Mir war die Fragestellung zu Scholastisch. Nur eine Anmerkung zu ihrer Aussage “Für die Freunde bedeutete diese Einsicht von Anfang an Gleichwertigkeit der Geschlechter und Rassen.". Leider nicht für alle Quaker und nicht alle Zeiten. Denn es gab sehr wohl Sklavenbesitzer unter den Quakern. Stefan Mann beschäftigt sich mit der Frage des Inneren Lichts. Aber auch er mit scholastischem Ansatz. Julian Clarke nimmt noch mal den Ball auf und geht in einem Artikel auf die Frage von Thomas Heberlein ein. Dieser vertrat in einem Artikel zuvor die Ansicht, Esperanto wäre die bessere Sprache für das heutige Quakertum. Julian teil nicht seine Meinung und erläutert detailliert warum. Julian empfiehlt unbedingt (Alt-)Griechisch zu lernen und verspricht, man würde dadurch eine völlig neue “Offenbarung” in den Evangelien erleben.
Dann gibt es noch eine Übersetzung eines Briefes an das Europäischen Auswärtigen Dienst. War jetzt auch nicht so spannend. Dann schreibt Mike Zipser über die Geschichte seiner Versammlung in Kehl (bzw. Straßburg) die zu keiner Jahresversammlung gehört. Dann gibt es noch ein Bericht der Beziksversammlung, die am 10.10.2010 also vor ca. acht Monaten statt fand. Thema der Bezirksversammlung war “Was bedeutet Wahrheit?”. Irritiert war ich dann von dem Satz: “Heuchelei und Aufrichtigkeit in der DDR - Was sagen uns Erfahrungen aus einem sozialistischen Vaterland heute?". War das ironisch gemeint. Wenn ich an dem Vater im Himmel glaube, von dem Jesus in den Evangelien sprach, kann “mein Vaterland” wohl nur das Reich Gottes sein - oder?
Uwe Lutz-Scholte stellt sich in einem zweiseitigen Artikel als neues Mitglied vor. Am Rande erwähnt er, das er bei dem Eintritt in das GYM seine Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche nicht aufgegeben hat. Leider schrieb er nicht warum und wie der mit theologischen und glaubenspraktischen Differenzen und Konflikten umgeht. Da es mich aber interessiert hat, habe ich den Kontakt gesucht und mit ihm dann ein längeres Telefontat gehabt. Den Inhalt kann ich und will ich hier nicht wiedergeben. Zum einen ist es einfach zu viel und zum anderen, will ich die Aussagen von Uwe Lutz-Scholte nicht falsch wiedergeben. Ich hatte den Eindruck das er sich schon einige Gedanken gemacht hat und sich aktiv bemüht Quakertum zu verstehen und sich Wissen selbstständig zu erarbeiten. Ich würde mich freuen, wenn er am Ball bleibt und seine Erkenntnisse und Gedanken mit einem breiteren Publikum Teil. Vielleicht sogar hier auf dem INDEPENDENT FRIEND
Diesmal war übrigens - wie angekündigt - die s.g. Cary-Vorlesung als Beilage dabei. Obwohl es nur eine Beilage des Quäkers ist, hat das Heft eine eigene ISBN. Sehr vernünftig! Mit den Satz hatte Uwe Schiller aber offenbar erhebliche Schwierigkeiten. Die Fussnoten sind ein einziges Chaos geworden! Also wenn ihr wollt, mach ich den Satz noch mal neu. Für umsonst. Wenn das Werk unter eine freie Lizenz gestellt wird und frei zum Download angeboten wird.
[update:22.6.2011]
Das GYM stellt die besprochene Richard-Cary-Vorlesung neuerdings im Download-Bereich zu Verfügung: http://www.rgdf.de//index.php?option=com_content&task=view&id=164&Itemid=33
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