Zum Tod von Armin Dittrich
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Zum Tod von Armin Dittrich
Wie ich im Weblog von Claus Bernet gelesen habe, ist Armin Dittrich gestorben. Er müsste in etwa in meinem Alter gewesen sein. Wir sind oft nach der Andacht mit Anderen zusammen Essen gegangen. Die Gespräche waren immer sehr lebhaft. Zu dieser Zeit hatte ich Konflikte mit den Älteren der Gruppe. Armin gehörte zu den Wenigen mit Rückgrat, der nicht immer gleich “abgeduckt” ist.
Armin war echt ein umgänglicher und fairer Kerl. Ich sehe es ähnlich wie Claus: auf dem Papier mag er formal kein Quäker gewesen sein. Seiner ganzen Einstellung nach war er es aber durch Mark und Bein. Für die Berliner Versammlung wird der Verlust eine große Lücke reißen. Ich denke Armin wird bei Vielen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Und ich muss sagen, wenn die alten (Papier-)Mitglieder der Gruppe sich Armin zum Vorbild genommen hätten, könnte die Gruppe heute viel größer, lebendiger und pluralistischer sein. In meinen Augen war Armin vom Quäker-Geist erfüllt, mehr als so manch Anderer. Weighty Friend
Armin war Programmierer. Vielleicht hatte ich auch deshalb ein ganz guten Draht zu ihm. Es ist allerdings erstaunlich wie wenig Spuren er im Netz hinterlassen hat. Seine eigene Website ist technisch und inhaltlich ziemlich veraltet. Was mir noch in Erinnerung geblieben ist, war die gemeinsame Teilname an den Einkehrtagen (Stille-Retreat) mit Ute Caspers. Die Vorfreude und Begeisterung schon auf dem Hinweg im Auto war unübersehbar bei ihm. Er hatte mich damit “geködert” mitzukommen, weil die Einkehrtage immer wieder drohten eingestellt zu werden. Für Armin war dies stille Versenkung tatsächlich ein tiefes inneres Bedürfnis. Ich kann mich nicht erinnern, dass er mal bei einer Versammlung eingeschlafen wäre oder unruhig das Ende erwartet hätte.
Für Die die jetzt an an Armin einen schmerzhaften Verlust zu betrauern haben, möchte ich zum Trost daran erinnern, dass der Schmerz ein Schmerz über den Verlust der Quelle des Glücks ist. Menschen wie Armin betrauern wir, weil wir mit ihnen so viel Gutes erlebt haben und wir kostbare Impulse bekommen haben. Das alles ist nicht auf einmal weg, nur weil der Mensch weg ist. Wir sollten versuchen den Blick drauf zu richten, was uns nicht entrissen werden kann, und zwar das, was wir von ihm in uns tragen. Wenn uns das ein bisschen gelingt wird der Schmerz nachlassen über den Verlust, und es ist wieder Freude über den Gewinn den wir durch die Begegnung mit diesen Menschen hatten, hervortreten und uns stärken.
Mein herzliches Mitgefühl an die Hinterbliebenen.