Die Konfliktfreudigkeit der frühen Freund
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Ich glaube Harmoniesucht kann man mir nicht vorwerfen. Allerdings war die auch nicht all zu sehr bei den frühen Quakern ausgeprägt. Ich muss sagen die klaren Ansagen eines George Fox finde ich auch um einiges unterhaltsamer, als das Weichspühlprogramm der Liberal-Esotherischen-Quakertums. Kleine Leseprobe aus dem Tagebuch von George Fox? Gerne…
- "Der Priester Dieses Ortes war sehr hochfahrend und bedrückte die Leute mit seinen Abgaben. [...] Es trieb mich, dort ins Turmhaus zu gehen, um die Wahrheit zu verkünden und den Priester bloß zu stellen. Als ich mit ihm Geredet hatte und ihm die Unterdrückung des Volkes vorgestellte hatte, lief er davon. Die Ältesten der Gemeinde waren sehr hochmütig und leichtfertig; darum verließ ich sie, nachdem ich das Wort des Lebens verkündet hatte, weil sie dasselbe nicht aufnehmen wollten. [...] etliche der [...] Gemeinde wurden gewonnen und bekannten sich zu Wahrheit; [...] und wir hatten große Versammlungen; dadurch wurden die Priester zornig und die Ranter fingen an, unruhig zu werden und ließen mir, sie wollten eine Unterredung mit mir haben, die Priester, welche Unterdrückung übten, und die Ranter. Es wurde ein Tag festgelegt und die Ranter erschienen; es kam auch noch ein anderer Priester, [...] aber der Priester, welcher sich der Unterdrückung schuldig gemacht hatte, nicht. Philipp Scafe, der bekehrte Priester, war bei mir und es erschienen viele Leute. Als wir uns gesetzt hatten, erklärte ein Ranter [...] er habe ein Gesicht von mir gehabt; ich sei an einem großen Pult gesessen und er habe kommen müssen und seinen Hut vor mir abnehmen und sich tief vor mir verbeugen, und er habe es getan; und noch viele andere Schmeicheleien sagte er mir. Ich sagte zu ihm, er habe das nur erfunden und er solle zu sich selber sagen: 'Schäm dich, du Hund'. Er sagte, es sei nur Neid von mir, so zu sagen. Darauf fragte ich ihn, was der Neid eigentlich sei und wie er im Menschen entstehe und was das hündische sei und wie es im Menschen entstehe. Denn ich sah genau, das er etwas hündisches hatte, und darum wollte ich von ihm wissen, wie dieses Hündische in ihm entstanden sei. 'Denn', sagte ich ihm, 'wir müssen zuerst von dem reden, was in unserem Leib geschied, ehe wir von dem reden können, was außer dem Leib ist.' Damit stopfte ich ihm das Mauel und alle seinen Rantergenossen [...] Dann rief ich den Priester, welcher die Leute unterdrückte, aber er kam nicht. [...] Nun war die Gelegenheit da, mit den Leuten zu reden. Ich zeigte klar, wie die Ranter waren und verglich sie mit den Prahlern in Sodom. [...] Ich stellte stellte Christus und die wahren Propheten und die Apostel den Priestern gegenüber [...]. Dann wies ich sie auf den Lehrer in ihrem Inneren hin, Jesus Christus, ihrem Heiland. [...] Ein anderer Priester ließ mich holen, um mit mir zu reden, und etliche 'Freund' gingen mit mir nach seinem Haus. Als er hörte, das wir gekommen seien, entwich er aus dem Hause und versteckte sich unter einer Hecke. [...] Ja, des Herrn ewige Kraft kam über die Erde und drang zu den Herzen der Menschen und machte die Priester und die 'Frommen' zittern."