Die Welt: "Wie Frankreich ohne Wehrpflicht verlottert"
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In der “Welt” liest man bisweilen Kurioses bis Kokolores. Ein gutes Beispiel ist der Artikel “Wie Frankreich ohne Wehrpflicht verlottert”, Autor: Sascha Lehnartz, 07.01.2011. Hier ein paar Zitate…
- "Schwerer zu ermessen ist, was ausgerechnet der Zivilgesellschaft verloren geht, wenn die Armee als Bürgerschule, Integrationshelfer und männlicher Disziplinierungsapparat langfristig ausfällt."
In Blick auf die Länder ohne Wehrpflicht hätte genügt, würde ich sagen. Also ich kann da keine Auffälligkeiten entdecken. Mir ist auch nicht klar wie eine Arme die nur ihre eigenen Staatsbürger aufnimmt ein “Integrationshelfer” sein soll.
- "Doch trotz solcher Ausnahmeregelungen erfüllten die französischen Streitkräfte eine Aufgabe, die sie mit dem französischen Schulsystem teilten: Sie weckten bei jungen Menschen aus unterschiedlichen Schichten das Bewusstsein, gleichberechtigte Bürger zu sein, und vermittelten zugleich elementare Kenntnisse über bürgerliche Rechte und Pflichten. Die Armee wurde so zu einem Symbol der Gleichheit aller Bürger und leistete einen entscheidenden Beitrag zum inneren Zusammenhalt der Nation."
Die Arme ist per se streng hierarchisch und alles andere als demokratisch und das erlernen von töten ist wohl das letzte was man als “elementare Kenntnisse über bürgerliche Rechte und Pflichten” bezeichnen könnte.
- "Nebenbei vermittelte das Militär den Wehrpflichtigen elementare zivile Techniken, um die es heute allgemein nicht mehr gut bestellt zu sein scheint: Disziplin, Pünktlichkeit, Ausdauer und Kameradschaft. Letztere heißt bloß neuerdings "Teamfähigkeit“. Eine gängige Klage in mittelständischen französischen Handwerksbetrieben lautet, dass die Zahl junger Berufsanfänger, die in der Lage sind, fünfmal die Woche pünktlich zur Arbeit zu erscheinen, stark zurückgegangen ist, seit der Militärdienst abgeschafft wurde. Bislang liegt keine Studie vor, die diese Einschätzung belegen könnte. "
Also nach der Logik müssten ja dann alle jungen Frauen schon immer völlig ungeeignet für das Berufsleben gewesen sein, da es für sie ja keine “Schule der Nation” gab. Allein die inbezugsetzung von dem einen Phänomen mit dem anderen, ist völlig hanebüchenen. Genauso könnte ich die Absetzung einer TV-Serie in Bezug setzen mit den Verspätungen im Flugverkehr.
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