Warum nicht den Zehnten nicht auch in Form von einer Tauschwährung?
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Mich beschäftigt seid einigen Tagen mein Besuch von IdeeTT (Tauschring & Mehr). Alternative Wirtschaftsysteme und Gütergemeinschaft hat mich schon immer sehr beschäftigt. In der bachbesprächung mit einem Quakerfreund und meine aktuelle Beschäftigung mit den “Ratschlägen und Fragen” hat mich an eine zwei Jahre alte Idee erinnert.
Auch damals war es schon ein Problem in der Berliner Quakerversammlung, das es auf der einen Seite die gut ausgebildeten, motivierten arbeitslosen Mitglieder gab (die ums verrecken keine vernünftigen Jobs fanden) und auf der anderen Seite die Pensionäre mit mit viel Zeit und viel Geld. Gut es gab noch eine dritte Gruppe: die Leute die ein Job hatten und und bis aus Blut ausgepresst wurden, ohne großartig mehr Geld in der Tasche zu haben. aber die hatten kaum Zeit für Gemeinde leben.
In unregelmäßigen Abständen setzte sich (unter Ausschluss der Öffentlichkeit) der Hausausschuss zusammen, und Kürte den “Armen Schlucker des Jahres”. Der bekam dann eine kleines Almosen ohne Gegenleistung dafür leisten zu müssen. Ich selbst wurde auch schon von dem Ausschuss mit ein bisschen Geld bedacht. Auf einer gewissen Art ist das sehr erniedrigend.
So, dann gab es noch die Geschichte mit der Archiv des Quakerhauses/-Büros. Es gab einen Vorschlag, wo nach ein gut ausgebildetes und bestens geeignetes Mitglied, das arbeitslos war, sich um die Aufarbeitung der Unterlagen kümmern sollte. In Vollzeit gegen Bezahlung. Das hätte Denjenigen einige Monate in Lohn und Brot gebracht, und den GYM ein gut sortiertes Archiv. Die Idee Wurde aber aus Geiz nicht umgesetzt. Das Geld wäre aber da gewesen. Statt dessen wurde die Müllhalde von Archiv dem Staatsarchiv übergeben, die das jetzt auf Staatskosten aufarbeiten und verwalten. Ja, so kann man sich auch seiner Verantwortung für seine eigene Geschichte entledigen. Ich fühle mich mich spontan an den Werbe-Slogan eine Web-Hosters erinnert: “wir machen es dir richtig billig”
Damals bemerkte ich schon das Missverhältnis bei der Wertschätzung der Geldspenden im Vergleich zu den Sachleistungen oder der Freizeit, die einige opferten für. Irgend wie schien es für viele Mitglieder selbstverständlich zu sein, die Dienste ihrer Glaubensgeschwister kostenlos in Anspruch nehmen zu können.
Da kam mir die Idee, das die Arbeitsstunden sich in einer “Ideellen Währung” niederschlagen sollte, mit sichtbar wird, was einige Mitglieder so an Zeit rein buttern in die Gemeinde. Und was sich in keinem Jahresabschlussbericht niederschlägt (wie beim Kassen bericht).
Jetzt kam mir - auf grund des Besuches bei IdeeTT - die Idee, ob wir nicht als Quaker-Versammlung Tauschwährungen als Mitgliedsbeitrag akzeptieren? Dann Müsste das UQM-Meeting Mitglied eines Tauschrings sein. Wenn dann ein verarmtes Mitglied seinen Zehnten (“Kirchensteuer”) nicht mit Euro zahlt, sondern mit Guthaben bei einem Tauschring, dann kann man zum einen sehen, welchen Beitrag Derjenige einbringt, aber - und das ist vielleicht noch interessanter - er kann eine Dienstleistung erbringen, die ihm Spaß macht, aber nicht unbedingt für die Gemeinde gebraucht wird. So kann er zum Beispiel in einen Tauschring Pukte erworben haben, in dem er ein verstopftes Klo gereinigt hat. Diese Punkte überträgt er der (Quaker-)Gemeinschaft, als Zehnten (Spende). Wenn dann die Gemeinschaft zum Beispiel eine Transportgelegenheit braucht, aber niemand hat ein Auto, so nimmt man die Punkte des Tauschrings und lässt es darüber abwickeln.
Auf diese weise, wird es jedem ermöglicht zu der Gemeinschaft etwas dazu zu steuern, und sich darüber auch als wertvolles Mitglied zu fühlen, und nicht das Gefühl haben muss ständig dankbar zu sein, weil es immer nur empfängt, ohne etwas zurückgeben zu können.
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