Zur Epistel 2012 des GYM
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Auf der Website des GYM ( http://rgdf.de ) wurde die Epistel der Jahresversammlung 2012 veröffentliche. Darin zu finden, ist der die Bekanntgabe der Überarbeitung von “Quäker heute”. Ich hoffe nur, das dass was ich in meinem Artikel vom 28.08.2012 besprochen habe, nicht die “Neuüberarbeitung” ist, von der in der Epistel die rede ist. Das Erscheinungsjahr oder die Auflagennummer wird nicht genannt. Aber wenn es tatsächlich die selbe Auflage ist, finde ich das Resultat der “jahrelangen Vorarbeiten” (Zitat) sehr bescheiden!
In der Epistel wird auch verkündet:
Das „Handbuch für Freundesgruppen jeden Alters“ ist mit großem Engagement einer Freundin fertig gestellt worden und bietet uns zahlreiche Möglichkeiten für thematische Arbeit.
Was zur Hölle sind “Freundesgruppen”?! Klinkt nach einer Wortschöpfung von Maurice de Coulon. Ich weis nicht was diese Wortschöpfung sollen. Will da jemand das Quäkertum neu erfinden? Will man sich damit nach Außen atraktiver gestalten. Oder das Gegenteil: mit einer kryptischen Sprache von der Welt abgrenzen und verstecken?
Nichts zulesen ist von dem Buchprojekt “Unser Buch”, was online unter http://unserbuch.wikispaces.com/ entsteht. Quasi “unter Aller Augen”. So viel Transparenz ist für das GYM ziemlich ungewöhnlich! Allerdings ist die Arbei in den letzten Monaten in stocken geraten. Die letzte Änderung ist vom 19.6.2012. Ein thematisch ähnlich gelagerte Projekt nur eine Nummer kleiner (vom Umfang der Seiten) hat Claus Bernet auf die Beine gestellt. Unter dem Titel “Der mit dem Licht tanzt: Quäker-Weisheiten aus 350 Jahren”, erschienen bei Hess, Bad Schussenried im September 2012. Kostenpunkt: EUR 13,95. Für 176 Seiten denke ich ein fairer Preis. Selber gelesen habe ich es nicht.
In der Epistel wird dann noch festgestellt:
Vom Friedensausschuss wurde berichtet, dass eine zunehmende Bundeswehrpräsenz an Schulen als Werbung für das Berufsheer stattfindet. Mit einem Schreiben an die deutschen Kultusminister bringt der Friedensausschuss zum Ausdruck, dass wir als Quäker es nicht billigen können, Jugendliche für Tätigkeiten in der Bundeswehr anzuwerben. Trotz der Wichtigkeit der Friedensthemen finden wir in unserer Religiösen Gesellschaft der Freunde kaum neue Mitglieder für den Friedensausschuss. Deshalb müssen wir über neue Strukturen für die Friedensarbeit nachdenken.
Die Feststellung das die Friedensarbeit des GYM faktisch tot ist, kommt wenig überraschend. Der letzte Eintrag des Friedensausschus ist vom 28.9.2010! Das ist in so fern erstaunlich, als das für viele Quäker über viele Jahre, die Friedensarbeit wichtiger Träger der Identifikation und Selbstverständnis war und viele theologische Meinungsverschiedenheiten überbrückte bzw. überdeckte. Die zentrale Frage des GYMs wird nun also sein: “Was hält uns als bunter Haufen künftig noch zusammen?" Sind des die Wortschöpfungen wie die von Maurice de Coulon? Oder die gemeinsame Kinderbetretung, die bei überregionalen Treffen immer wieder für so große Verzückung sorgen?