"Quäker"-Ausgabe 5/2009
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Ich hab schon lange nichts mehr über Ausgaben des “Quäker” geschrieben. Grund war, das sie mich schlicht gelangweilt haben. Die Ausgabe 5/2009 hat jetzt auch nicht gerade mein Leben verändert, aber ein paar kleine Anmerkungen hätte ich hier schon.
Auf Seite 225 “Epistel aus Wien”, finden wir eine Übersetzung von Davorka Lovrekovic. Es ist zu lesen, das durch den Besuch aus Ungarn die liberalen Quäker aus Zentrahleuropa zu Kenntnis nehmen mussten, das sich auf dem Balkan das Evangelikale Quäkerum mit 2.000 Mitgliedern weitestgehend durchgesetzt hat. Zum Vergleich: Das sind doppelt soviel Mitglieder wie Deutschland, Österreich, Dänemark, Finnland, Spanien, Belgien, Frankreich, Niederlande, Norwegen, Schweden und Schweiz zusammen haben! Den Orginalbericht (mit Bildern. Einschließlich “Gruppenbild mit Kruzifix” Nr.08) kann man auch auf FWCC nach lesen: “Central European Friends Gathering 2009 - Epistle”
Auf Seit 240 unter der Überschrift “Beratendes Weltkomitee der Freunde”, von Björn Roder-Liebenau und Christopher Hatton. Heißt es "[…] wie wir unsere Verbundenheit stärken und die dabei noch nötige Reisetätigkeit nachhaltig und umweltschonend gestalten können, d.h. wie wir unsere Reisetätigkeit auf ein nachhaltiges Maß reduzieren können". Oh, das wird schwer! Wo doch quasi die GYM schon ein “Reisebüro” per Definition ist. Die örtlichen Gruppen - wenn es sie den gibt - werden doch von den Mitgliedern kaum bis gar nicht regelmäßig besucht. Viele Mitglieder erleben doch ihr Quäkerum in erster (und vielleicht auch einziger) Linie im herumreisen. Von den Autoren heißt es dann weiter: “Dazu gehört es, möglichst viele Freunde dafür zu gewinnen, einen geistigen und geistlichen Austausch auch über das Internet zu ermöglichen." Ja, um Himmels Willen! Internet ist doch Teufelszeug! Wie ich berichtete (“Kommentar zur Quäker-Ausgabe 1/2009” Absatz “Schwierigkeiten mit den neuen Medien”) warnte die Schreiberin der Deutschen Jahresversammlung sogar in einem Artikel davor auf E-Mails zu antworten - Ja, auch nur zu lesen! Weiter wurde geschrieben: “Mit großer Unterstützung vom EMES, Woodbrooke und dem Rowntree Trust gibt es jetzt die Möglichkeit, sich auch auf Deutsch ‘interaktiv’ gemeinsam mit anderen mit den Grundlagen von Quäker Werten und Quäker Haltung vertraut zu machen." verwiesen wird dann auf die URL http://www.fwccemes.org/category/de-de/ Zu finden sind ein paar statische knappe deutsche Texte, die wenig neues bringen. Von interaktiv weit und breit nichts zu sehen. Ganz toll. Da hat Wikipedia mehr zu bieten und das ist wirklich interaktiv.
Einziger Lichtblick in der Ausgabe war für mich der Artikel “Jubiläen und Gedanken 2009” von Claus Bernet, auf Seite 251. Hier ging es um Quäker-Biographien bekannter und weniger bekannter Quäker. Sehr interessant. So z.B. der Quäker J. Wharton, der sein Geld unter anderem dadurch machte, das er der United States Navy Panzerplatten und Kanonen für ihrer Kriegsschiffe baute.
Als letztes viel mir noch die Anzeige auf Seite 257 auf wo für “Quäker-Schmuck aus Lettland” geworben wird. Das erinnerte mich daran, das ich bei Claus Berne in einem Artikel gelesen hatte, das zwischen den beiden Weltkriegen im “Quäker” auch für Militär-Stiefel geworben wurde. Aber an ansonsten ist der Begriff “Quäker-Schmuck” absurd. Es widerspricht dem Zeugnis der Einfachheit.
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