Das GYM auf der Suche nach einem neuem Selbstverständnis?
Der Artikel stammt aus dem Archiv! Die Formatierung kann beschädigt sein.
Wie ich schon in meinem Artikel “Alle diskutieren über die Wehrpflich, nur die Quaker nicht." schrieb, glaube ich dass dem GYM der “kleinste gemeinsamem Nenner” - das Friedenszeugnus - als Gemeinschafts-Klebstoff abhanden gekommen ist. Die Aussetzung der Wehrpflicht wurde gesellschaftlich breit diskutiert. Auch darüber habe ich schon geschrieben (Siehe: Die Welt: “Wie Frankreich ohne Wehrpflicht verlottert”). Um so mehr hat mich jetzt ein neuer Artikel auf http://www.rgdf.de überrascht!
Der Artikel “Ist es möglich, dass Du . . . “ trägt keinen Datum und keinen Autor - wie immer bei den Anonymen-Kryptoquäker! Aber zumindest haben sie den Urheber genannt - www.FreedomFriends.org. Ganz cool wäre natürlich gewesen, wenn sie das Original-Dokument verlinkt hätten. Aber wäre wohl wieder zu viel verlangt!
Zum Inhalt : das Dokument ist 5 Jahre alt. Also natürlich keine unmittelbare Reaktion auf die Aussetzung des Wehrdienstes in Deutschland. Aber offenbar gerade jetzt für das GYM von Bedeutung. Wobei man nicht weiß, wie und von wem der Text übersetzt und auf die Seite gekommen ist. Sprich wer eigentlich dahinter steht und was die Intention ist. Es wird zwar geschrieben: “Von der letztjährigen Youth Pilgrimage in die USA brachte ein junger Freund ein Faltblatt mit, das wir in deutscher Sprache und etwas überarbeitet veröffentlichen."…Aber wer denn nun “wir” ist, bleibt im Dunkeln - wie immer. Die Jung-Freunde bestimmt nicht. Die haben ihre eigenen Seite (http://www.jungfreunde.org/ bzw. http://jungfreunde.blogspot.com/ ) - wo aber auch schon seit Jahren nichts mehr passiert ist.
In dem Text geht es offensichtlich darum, darüber nachzudenken, was Quaker zu bieten haben und worin sie sich von anderen Gemeinschaften unterscheiden. Ich fasse mal in eigenen Worten zusammen:
- Die Art zu miteinander kommunizieren.
- Dass das Rechtsysthem nicht automatisch Gerechtigkeit schafft.
- Dass das gelebte Christsein im Vordergrund gestellt wird.
- Dass man ein differenzierte Sicht auf die Bibel hat.
- Das man an kein Wohlstands-Evangelium glaubt/verkündet.
- Dass man den Fokus darauf hat die Welt im Diesseits zu verbessern und nicht **nur** auf die Gerechtigkeit des Jüngsten Gerichts verweist.
- Dass man nicht glaubt, dass das bloße Glaubensbekenntnis oder eine rituelle Handlung das Heil bringt.
- Dass man den Klerus ablehnt und das Laientum betont.
- Dass Gleichheit tatsächlich umgesetzt und verinnerlicht wird.
- Dass Ehrlichkeit die Basis sein muss, losgelöst ob sie einem selbst im Einzelfall nutzt oder schadet.
- Man will sich erst mal gegenseitig annehmen, auch wenn man nicht im Allem übereinstimmt.
- Persönliche Kontakte und intime Gemeinschaft möchte man betonen.
- Man will, dass offen über Zweifel und auch über feste Überzeugungen gesprochen werden kann.
- Man will das Gleichgewicht halten, zwischen "sich wohl fühlen" und "sich unangenehmem Dingen stellen".
- Dass man auch tut, was man sagt und ermuntert wird, seine Überzeugung konsequent zu leben, und es nicht nur bei Lippenbekenntnissen zu belassen.
- Gott in der Gemeinschaft erlebbar zu machen.
Dieser Text ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert. Und unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation in der Version 1.2 vom November 2002 (abgekürzt GNU-FDL oder GFDL). Zitate und verlinkte Texte unterliegen den Urheberrecht der jeweiligen Autoren.